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Katalog
             
          Chile International. Museo Santiago
Die Stadt als Versprechen
 
         

Eine Ausstellung mit Lotty Rosenfeld, Claudia Aravena Abughosh, Leonardo Portus, Guillermo Cifuentes, Enrique Ramirez, Hoffmann´s House und Galería Metropolitana, kuratiert von Eva-Christina Meier

22. September bis 28. Oktober 2007, Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien Berlin

 


 

   

 

Unternimmt man einen Ausflug mit dem Sessellift hoch auf den Cerro San Cristóbal, blickt man von oben herunter auf das in quadratischen Blöcken angelegte Zentrum Santiagos. Die Grenzen der Stadt reichen im Süden bis zum Horizont, im Osten bis zu den Kordilleren. Bei Smog, einem im Winter alltäglichen Phänomen, sind sie zumeist nur zu erahnen.
Vor ein paar Jahren begannen wir in Santiago de Chile mit einer Recherche zur aktuellen Kunst- und Kulturproduktion des Landes. Dabei stießen wir bald auf zwei besondere Kunsträume: Galería Metropolitana und Hoffmann´s House. Mit deren Betreibern führten wir Gespräche, die wir 2005 zusammen mit anderen Beiträgen in der Anthologie “Chile International – Kunst, Existenz, Multitude” veröffentlichten.


Galería Metropolitana eröffnete 1998 ihre Räume in der Peripherie Santiagos, im Arbeiterviertel Pedro Aguirre Cerda. Hoffmann´s House wählten das Prinzip einer nomadisierenden Galerie und blieben beweglich in einer Stadt, in der sie sich nicht territorial festlegen wollten. Beide Projekte formulieren eindrücklich das Bedürfnis zeitgenössischer chilenischer Kunst, in der Öffentlichkeit zu intervenieren ohne dabei eigene ästhetische Ansprüche aufgeben zu wollen.
Besonders mit Ana María Saavedra und Luis Alarcon von Galería Metropolitana entstand seitdem ein reger Austausch und eine produktive Zusammenarbeit. 2006 organisierten wir gemeinsam die Buchvorstellung von “Chile International” im Goethe Institut in Santiago und eine gleichzeitig dazu stattfindende Ausstellung in der Galerie in Pedro Aguirre Cerda.
Hoffmann´s House und Metropolitana ermöglichten uns einen interessanten Zugang zur gegenwärtigen chilenischen Kunstproduktion und in vor Ort geführte Diskussionen. Aus dem erweiterten Umfeld dieser beiden Kunsträume präsentiert die Ausstellung in Berlin nun die chilenischen KünstlerInnen Lotty Rosenfeld, Leonardo Portus, Guillermo Cifuentes, Enrique Ramírez, Hoffmann´s House und Claudia Aravena. Von ihnen zeigen wir Installationen, Zeichnungen und Videoprojektionen, die ein (unterschiedlicher) Bezug auf den städtischen Raum als Träger von Geschichte/ Erinnerung aber auch als Feld sozialer Teilhabe eint.


Von Lotty Rosenfeld, Pionierin der Videokunst in Chile und diesjährigen Documenta-Teilnehmerin präsentieren wir die zwischen Berlin und den Anden 1983 entstandene Arbeit ”Proposición para (entre) cruzar espacios límites”.
Guillermo Cifuentes und Enrique Ramírez sind mit der bislang einmalig 2003 in der Galería Metropolitana gezeigten Rauminstallation “Pista Central” in der Ausstellung beteiligt. Als Autor für das Buch “Chile International” und als Künstler begleitete Cifuentes unsere Recherche in diesem Teil Südamerikas von Anfang an. Sein plötzlicher Tod überraschte uns und seine Freunde im Juni diesen Jahres. Wir veröffentlichen in diesem Katalog posthum einen seiner Vorträge, “Die Fähigkeit zur Neuerfindung”, den er 2005 auf dem Symposium “Arte y Politica” in Santiago hielt und in einem gleichnamigen Band dort veröffentlicht wurde.

Vorwort des Katalogs, Eva-Christina Meier und Andreas Fanizadeh

Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds
Zur Ausstellung ist ein Katalog deutsch/spanisch mit Texten von Clemens Krümmel, Guillermo Cifuentes und einem Gespräch mit Lotty Rosenfeld erschienen.

Abb.: E.C.Meier, "Cerro San Cristóbal" (Titel Katalog)

"Chile International. Museo Santiago. Die Stadt als Versprechen"
Andreas Fanizadeh / Eva-Christina Meier (Hg.)
deutsch/spanisch
32 Seiten
1. Auflage 2007
ISBN: 3-89408-096-5
www.idverlag.com.


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